Abschied ist etwas Unschönes; ganz gleich, wie alt man ist oder wie viel „Erfahrung“ man damit zu haben glaubt.
Erreicht man aber erstmal dieses Alter, welches nach den Kindheitstagen mit deren Unbeschwertheit und nach der Jugend samt ihrer Ruhelosigkeit folgt, merkt man (merke ich), dass Abschied, dass das Ende von Dingen, Erinnerungen, Menschen, Liebgewonnenen eine Notwendigkeit des Lebens darstellt und dass man den Abschied, das Verabschieden, das Abschiednehmen sogar verkraften lernt; mit der Zeit.
Das macht es kaum leichter, lediglich klarer!
Abschied kommt, wenn die Kraft fehlt, weiterhin festzuhalten.
Abschied bringt Veränderungen; das Entwinden verknüpfter Lebenswege.
Abschied tut weh!
Abschied sollte wehtun, sonst würde man sich selbst mit verlieren beim Abschiednehmen.
Am Abschied kann man wachsen.
Es tut trotzdem weh!
Wenn man lange genug lebt, erkennt man (versuche ich zu erkennen), dass Abschied auch etwas Befreiendes haben kann. Wenn nicht für einen selbst, so doch zuweilen für den sich Verabschiedenden. Denn manchmal muss man sich lösen, um weiterzugehen, um zu wachsen.
Und versteht man das, wächst man auch als Zurückgelassener.