nun da endlich ist
Sonnenschein und Milde
Vogelgesang und KöniginnenGesurr
Nestbau und Bausuche
erste BlütenFarbtupfer neben vergessenem Herbstlaub
LebensWiederbeginn in einem fort
werden auch wir sein
im Aufblicken
im Durchatmen
im Zueinanderstehen
im Warten auf Bald
ich kann dich hören und die Vögel
sie zwitschern gar wild
unterhalten sich
über die lieben Kleinen
übers Wetter
die Nestgestaltung
die Nahrungssuche
das Jetzt
das Nachher
und du…
du hast auch was gesagt
hast geträumt
geschäumt
mit Blumenranken beschmückt
und ich half beim Blumen pflücken
nun da die Kraniche zurück sind,
erinnere ich mich meiner liebsten Zeit
nun da die Störche ihr Nest erneut bestücken,
sinne ich mich nach damals
und es ist ein Suchen und Sammeln
ein Herzen und Wachen
ein Teil vom Ganzen
ein Lüftchen im Haar
eine Erinnerung an Vergangenes
ein nun mehr Beobachten, ein Lauschen, ein Ahnen
und auch wenn es nie mehr wird sein, wie es einst war
es ist und bleibt ein Hochgefühl
der Reif fast verschwunden
wir kenn‘ uns doch nicht
es glitzern die Strahlen
doch kenn‘ wir uns nicht
schon singen die Vögel
kenn‘ wir uns doch?
und wenn wir uns kannten
dann verbunden auf Wegen, getrennt nur durch Zeit
und so für ein Weilchen
gelegentlich streckenweise
getragen im Augenblick
denn nur mitunter zuweilen
recht kurzfristig
gehalten in Momenten
das so fliehende Hochgefühl beim Erblicken
bald kommender, schon ziehender
zügig mit Wortspiel versehene Störche im Gleitflug
ja und mich begleitet ihr Gesang,
ihr Hallo in alle Richtungen,
ihr Willkommen bei uns,
ihr Schön, dass auch du hier bist.
und ich grüße zurück
ja und der Gesang wird reicher,
wird voll-mundiger, wird viel-töniger,
wird lauter vom Hier und verspielter vom Da,
wird nun sein und endlich werden.
und ich singe zurück
und nun sitze ich hier und genieße den Morgenkaffee
in der Morgensonne
umgeben von Morgenkälte
und nun sinne ich all dessen
was da ist gut und beschaulich
was da gehört niemals vergessen
und nun umspielt die Lippen ein Lächeln
ein Glänzen im Auge
ein Öffnen vom Geist
und schon zieht herauf der düstere Himmel
der beißende Wind
die Gewissheit vom Müssen, von Alltag, von Pflicht
und kurz will es fallen
das Lachen in mir
mich trüben, bedrücken, beengen und mehr
und doch wird es Sein ein Morgen wie immer
und doch ist es gut, auch wenn es nichts nutzt zu hoffen, zu bangen, zu warten aufs Neu
und ein Schluck noch vom Kaffee, ein Blick hin zur Sonne, ein Freuen des Zwitschern der Vögel im Strauch
und bald schwindet der Morgen
wie Stunden im Glas
nun will ich ihn starten
letztendlich den Tag
heute erstrahlt die Sonne…
an einem Himmel, der noch nicht ganz blau
glitzernd zwischen Blättern, die noch nicht ganz da
wärmend für eine Erde, die noch nicht ganz bereit
doch heute scheint sie und verspricht
ein Blau, ein Dicht, ein Warm
und es ziehen die Tage
vertrieben fast die Dunkelheit
vergangen beinahe die Kälte
ein Ahnen von Wärme
ein nahes Summen schon bald
ein Öffnen der Knospen, der Herzen der Welt
es ziehen die Tage
es streift die Zeit
es erklimmen Gedanken den Sinn
ertastende Worte
ein Sehnen nach Mehr
ein Frühjahrsgefühl
Im Zweifel ist es Kunst 