durch das halb_verdeckte fenster erahne ich den kommenden
den beinahe_sonnigen
den zu_milden
den viel_versprechenden
den fried_vollen
moment
durch das halb_verdeckte fenster erahne ich den kommenden
den beinahe_sonnigen
den zu_milden
den viel_versprechenden
den fried_vollen
moment
ja und mich begleitet ihr Gesang,
ihr Hallo in alle Richtungen,
ihr Willkommen bei uns,
ihr Schön, dass auch du hier bist.
und ich grüße zurück
ja und der Gesang wird reicher,
wird voll-mundiger, wird viel-töniger,
wird lauter vom Hier und verspielter vom Da,
wird nun sein und endlich werden.
und ich singe zurück
und nun sitze ich hier und genieße den Morgenkaffee
in der Morgensonne
umgeben von Morgenkälte
und nun sinne ich all dessen
was da ist gut und beschaulich
was da gehört niemals vergessen
und nun umspielt die Lippen ein Lächeln
ein Glänzen im Auge
ein Öffnen vom Geist
und schon zieht herauf der düstere Himmel
der beißende Wind
die Gewissheit vom Müssen, von Alltag, von Pflicht
und kurz will es fallen
das Lachen in mir
mich trüben, bedrücken, beengen und mehr
und doch wird es Sein ein Morgen wie immer
und doch ist es gut, auch wenn es nichts nutzt zu hoffen, zu bangen, zu warten aufs Neu
und ein Schluck noch vom Kaffee, ein Blick hin zur Sonne, ein Freuen des Zwitschern der Vögel im Strauch
und bald schwindet der Morgen
wie Stunden im Glas
nun will ich ihn starten
letztendlich den Tag
ach, was man nicht alles tut, um nicht das zu tun, was man tun sollte…
drum freu dich über die geschäftigen Stunden, um zu tun, was zu lang liegen blieb
um zu beachten, was stets vergessen
um zu erkunden, was bisher übersehen
um zu erkennen, was zu oft ignoriert
denn wenn man so viel schafft, obgleich man doch bloß etwas anderem auszuweichen sucht, dann doch möglichst all das, was man sonst nicht tut, obwohl es getan gehört…