müsste
könnte
würde
wusste
dachte
hoffte
wünschte
fühlte
glaubte
Bitte
mal
demnächst
höchstwahrscheinlich
eventuell
bestimmt
ganz sicher
eigentlich
sollte ich
müsste
könnte
würde
wusste
dachte
hoffte
wünschte
fühlte
glaubte
Bitte
mal
demnächst
höchstwahrscheinlich
eventuell
bestimmt
ganz sicher
eigentlich
sollte ich
Den letzten Schluck seines zweifach aufgebrühten Kaffees hinterschüttend, gönnt sich der Autor noch einen Blick auf den leeren – den verlassenen – Sofaplatz links von sich; atmet er nochmals ihren allmählich verblassenden Duft ein; führt sich zum unzähligen Male ihr Lächeln vor Augen.
Die Sonne steht nun hoch am wolkenverhangenen Himmel – müsste hoch stehen, laut der Wanduhr – und dem Autor ist nach Flucht. Flucht vor der Leere… der Stille… dem Warten. Er würde tätig werden!
Die müden Knochen erhebend – ein Stöhnen nicht unterdrücken könnend – in die viel getragenen, weil geliebten, Hosen steigend, das leicht zerschlissenene, aber sicher wärmende Hemd unter der schon gebraucht gekauften, dennoch neu wirkenden Jacke verhüllend, zieht es ihn nach draußen.
Er flieht in die kühle Herbstluft… in den Nieselregen… zu den mit Laub bedeckten Wegen.
Das Rascheln seiner Schritte übertönt vom Lärm des Verkehrs, unterdrückt von der Feuchte der Luft – ein schmatzendes Geräusch unter den Schuhen nur zu vermuten – kommt der Autor vor einem Laubhaufen zum stehen, kniet sich ächzend nieder und betrachtet den Blätterberg vor sich. Nicht der Anmut, nicht die Farbenpracht eines goldenen Herbstes – kein Rot, weder in Kamin noch Wein, kein sattes Gelb, kein Ocker – braun, in hell und dunkel, ja grau sogar, bald vollständig vertrocknend auf nassem Boden, löchrig, mit schwarzen Flecken besprenkelt, angerissenen, zertreten; Spuren des Vergehens.
Ein Ahornblatt in Händen und vor Augen ertönt seine, von zu wenig Nutzung und zu kurzer Nacht, brüchige Stimme: „Noch bräunlich oder schon grau?“
„Wieso fragst du mich nach deiner Meinung?“, schmunzelt seine Muse hinter ihm.
„Du hast die angenehmere Stimme.“ Der Autor nun stehend, den Blick in ihre Richtung bringend, die Gestalt seiner Liebe, seiner Muse vor Augen – immer vor Augen – obgleich sie fehlt.
„Übersieh nicht das Grün.“, säuselt sie, wie Staub im Wind.
Die Stirn in Falten, eine Frage auf den Lippen, das Blatt schon vergessen – nicht vermissend – verlässt seinen Griff… segelt kaum… fällt gar, vom Regen schwer, zu Boden. Die erlebte Erinnerung schon verweht, noch bevor der Autor seine Sprache wiederfinden kann.
Ihm bleibt die dröhnende Straße in den Ohren… die Nässe auf der Haut… die Leere… das Schweigen… das Warten.
dies ist/wird Fortsetzung von „im Entsehen begriffen“
„Was machst du da?“ Ihr Schmunzeln ist hörbar.
„Warten.“, bricht seine Stimme nach kurzem Zögern hervor.
„Auf was wartest du?“ Ihr Kopfschütteln ist spürbar.
„Auf das Licht.“, betont er ungeduldig. Ihr langgezogenes Ausatmen lässt den Autor nachsetzen: „Sonnenlicht; ich will die Blumen am Fenster betrachten. Ich will sehen, wie der Sonnenschein durch die Scheibe fließt, wie er die Eisblumen durchdringt, zum Glänzen bringt… wie sie glitzern bevor sie vergehen. Ich möchte es genau beschreiben können, das Schauspiel in Worte kleiden, die Gefühle darlegen.“
„Die Gefühle?“ Ihr fragender Blick ist schneidend.
„Meine Gefühle.“, zischt er in den Raum.
Der Autor schaut sich nicht um, hält seinen Blick stur aufs Glas gerichtet. Er braucht sie nicht zu sehen, um ihr Stimme zu hören, ihr gespieltes Schellten zu spüren, um das so geliebte Prickeln auf seiner Haut fühlen.
Er kennt all das so gut; ihren Atem, ihre Wärme, ihre sanfte Haut.
Er braucht sich nicht umzusehen… er weiß, dass sie nicht da ist; noch nicht wieder da ist.
Der Autor vermisst seine Muse, wie er noch nie etwas vermisst hat in seinem Leben. Er vermisst sie so sehr, dass er sich wünscht, er hätte sie nie getroffen… sich nie verliebt… sich nie auf die Gefühle – seine Gefühle – eingelassen. Fast wünscht er es; beinahe sehnt er sich zurück. Manchmal hätte er gern das Empfinden nie erlernt, nie verstanden, sich nie darin verloren…
Denn kann man Vermissen, was man nie kannte?
„Es ist noch zu zeitig, zu warm für Eisblumen.“, lacht sie mit seiner Stimme.
Den Blick senkend, dreht der Autor sich in den Raum… sucht er die Nähe seiner Liebe… badet er in Erinnerungen an sie… lässt sich durchströmen, wie die morgendlichen Sonnenstrahlen nun das Fenster.
dies ist/wird Fortsetzung von „im Entsehen begriffen“
und wieder in diesem Haus
das da unverändert steht seit 20 Jahren
und nichts ist mehr wie früher
und doch ist alles gleich
sie fehlt
die Zimmer nun im Wandel
ein Umbruch, ein Austausch
für Neues, für andere Menschen
kein Raum mehr für den Gast
nur sie fehlt
es gilt auszuweichen, klein machen
bloß nicht stören
bloß niemals stören
zumindest das blieb gleich
und sie fehlt
ihr Platzt ist leer und wird es bleiben
sie fehlt auch mir und darf nicht fehlen
ists unerhört, unerlaubt, unsagbar gar
die Zeit muss es richten
doch sie fehlt
Teil der „zu Gast“ Reihe
denn